Wie Barrierefreiheit die Usability einer Website verbessert

Barrierefreies Webdesign macht deine Seite nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglicher, sondern verbessert in der Regel auch die Usability (Bedienfreundlichkeit) der Website für alle Nutzer.

Hier kommen ein paar Beispiele, die das verdeutlichen sollen:

Klare Struktur und Navigation

Eine barrierefreie Website hat eine logische, übersichtliche Struktur. Das hilft nicht nur blinden Personen, die sich eine Webseite mit einem Screenreader vorlesen lassen, sich schnell zurechtzufinden, sondern allen Besuchern. Eine konsistente Navigation und aussagekräftige Überschriften sorgen dafür, dass jeder die gesuchten Inhalte leichter findet.

Beispiel: Stelle dir vor, du hast einen Online-Shop. Eine klare Kategorisierung und Filtermöglichkeiten sowie eine Suchfunktion helfen allen Kunden, das gewünschte Produkt schneller zu finden – egal ob sie eine Seheinschränkung haben oder nicht.

Guter Kontrast und lesbare Schriften

Für Menschen mit Seheinschränkung ist ein starker Kontrast zwischen Text und Hintergrund essenziell. Aber auch Menschen mit guter Sehkraft profitieren davon, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen oder auf mobilen Geräten. Gut lesbare Schriftarten in angemessener Größe erleichtern allen das Lesen.

Beispiel: Wähle für deinen Blog dunklen Text auf hellem Grund und eine serifenlose Schrift. So können deine Leser die Artikel auch unterwegs auf dem Smartphone mühelos lesen. Wichtig ist dabei auch eine angemessene große Schrift und entsprechende Wort- und Zeichenabstände.

Texte-Alternativen für Bilder, Grafiken und Videos

Gut formulierte Alt-Texte für Bilder sind für blinde Nutzer unverzichtbar. Sie nützen aber auch, wenn Bilder nicht geladen werden können oder jemand mit langsamer Internetverbindung surft. Aber auch Textbeschreibungen zu komplexen Grafiken können Nutzer darin unterstützen, visuelle Darstellungen besser zu verstehen.

Untertitel bei Videos helfen nicht nur Menschen mit einer Höreinschränkung, sondern auch Nutzern, die den Ton in einer bestimmten Situation nicht abspielen können oder auch Nicht-Muttersprachlern, die Sprache besser zu verstehen.

Beispiel: Bei deinem Reiseblog beschreibst du ein Bild im Alt-Text nicht nur “Strand”, sondern “Weißer Sandstrand mit türkisblauem Wasser und Palmen”. Eine komplexe grafische Darstellung zum Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt erläuterst du in einem damit verbundenen Text. Der Imagefilm deines Unternehmens bietet die Möglichkeit, Untertitel und vielleicht sogar ein Transkript zu aktivieren.

Tastaturfreundliche Bedienung

Eine Website, die komplett per Tastatur bedienbar ist, ist nicht nur für Menschen mit motorischen Einschränkungen wichtig. Auch Nutzer, die gerne Shortcuts nutzen, freuen sich darüber.

Beispiel: In einem Warenwirtschaftssystem können alle wichtigen Funktionen per Tastenkombination aufgerufen werden. Das spart Nutzern, die täglich mit dem System arbeiten, viel Zeit und erhöht die Produktivität.

Einfache Sprache

Texte in einfacher, klarer Sprache sind für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Leseschwäche wichtig. Sie machen deine Inhalte aber auch für alle anderen leichter verständlich und schneller erfassbar.

Beispiel: In deinem Technik-Blog erklärst du komplexe Themen so, dass auch Einsteiger sie verstehen. Davon profitieren alle Leser, da sie die Informationen schneller aufnehmen können.

Wie du siehst, macht Barrierefreiheit deine Website für alle Nutzer besser bedienbar. Es gibt noch viele weitere Beispiele, die das verdeutlichen können. Nur sehr selten kann es zu Zielkonflikte zwischen der Barrierefreiheit und der Usability kommen. Eine barrierefreie Website verbessert also in der Regel das Nutzungserlebnis für alle.