Hier kommt eine kurze Checkliste auf Basis der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG Version 2.1 Level AA) für deine Website. Wir haben die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte für dich einmal zusammengefasst – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Checkliste soll dir als erste Orientierung helfen. Für eine vollständige Beschreibung der Kriterien schaue dir die umfassende WCAG-Dokumentation an oder die WCAG-Checkliste von WebAIM.
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind ein international anerkannter Standard, der Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung von Webseiten und digitalen Inhalten bietet. Sie sollen sicherstellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen – etwa Seh-, Hör- oder kognitive Beeinträchtigungen – das Internet gleichberechtigt nutzen können. Die WCAG basieren auf vier Prinzipien: wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust. Sie gliedern sich in verschiedene Erfolgskriterien auf drei Konformitätsstufen (A, AA, AAA), wobei AA meist als Mindeststandard gilt.
Die folgende Checkliste ist nach den vier grundlegenden WCAG-Prinzipien aufgeteilt:
1. Wahrnehmbarkeit
- Textalternativen für visuelle Element (z.B. Bilder), wenn sie nicht nur dekorativ sind
- Videos mit Untertiteln für die Audioinhalte
- Audiodeskription bei Videos für relevante visuelle Inhalte, die nicht über Audio vermittelt werden
- Ausreichender Farbkontrast (z. B. Text zu Hintergrund: in der Regel 4.5:1)
- Textvergrößerung möglich (bis 200 %, ohne Verlust von Inhalten/Funktionen)
- Inhalte auch ohne Farbe unterscheidbar (z. B. nicht nur „rote Felder sind Pflicht“)
- Inhalte sind auch bei mobilem Zoom nutzbar (keine abgeschnittenen Elemente)
2. Bedienbarkeit
- Tastaturbedienung möglich (alle Funktionen ohne Maus nutzbar)
- Sichtbarer Fokus bei Tastatur-Navigation (z. B. Umrandung um Buttons)
- Keine Zeitlimits – oder Möglichkeit, diese zu verlängern/deaktivieren
- Keine Inhalte, die blinken/flackern (insbesondere keine mit mehr als 3x/Sekunde)
- Navigation ist konsistent und logisch auf allen Seiten
- Sprunglinks zu Hauptinhalten vorhanden (z. B. „Zum Inhalt springen“)
- Keine unverhältnismäßig kleinen Touchflächen (z. B. Buttons groß genug)
3. Verständlichkeit
- Sprache korrekt ausgezeichnet (z. B.
lang="de"
für deutsche Seiten) - Einfache, klare Sprache bei Texten und Anleitungen
- Formulare sind beschriftet (z. B. durch
label
-Elemente) - Hilfestellung bei Eingabefehlern (z. B. Hinweise und Korrekturvorschläge)
- Fehlermeldungen sind verständlich und gut sichtbar
4. Robustheit
- Sauberer HTML-Code, der mit Hilfstechnologien funktioniert
- Semantische Struktur (Überschriften
h1
bish6
, Listen, Absätze korrekt verwendet) - Inhalte funktionieren zuverlässig in verschiedenen Browsern und Geräten
- ARIA-Rollen und -Attribute nur verwenden, wenn sinnvoll und korrekt eingesetzt
Bei Fragen zur Umsetzung der einzelnen Kriterien vereinbare gerne eine kostenfreie Erstberatung mit uns.